OPlan - Oracle Patches richtig anwenden
von Sebastian Solbach ORACLE Deutschland B.V. & Co.KG
Wer kennt es nicht: Ein Vierteljahr ist vergangen und Oracle hat das nächste Patch Set Update (kurz PSU) für die Datenbank veröffentlicht.
Wie jedes mal stellen sich dem DBA folgende Fragen:
Wie war das noch einmal mit dem Patchen? Muss dafür jetzt OPatch als Oracle Benutzer verwendet werden? Oder doch besser OPatchauto aufrufen als root Administrator?
Wie funktioniert "Rolling Patch" im RAC? Muss es eigentlich immer ein Knoten nach dem anderen sein? Ausserdem: Neuerdings gibt es ja auch den PSU mit Java - der
kann nicht während des laufenden Betriebs eingespielt werden, oder?
Wie patcht man jetzt am Besten?
OPlan
OPlan ist ein ständiger Begleiter von OPatch und wurde schon vor einiger Zeit automatisch mit der aktuellen OPatch Version ausgerollt,
d.h. auch eine separate Installation bzw. Update ist nicht notwendig, da dies mit OPatch automatisch installiert wird.
Installation von OPlan
Zwar hat man mit einer aktuellen 11.2.0.4 bzw. 12.1.0.2 Grid Infrastruktur bzw. Datenbank bereits ein OPlan Utility mit installiert, allerdings empfiehlt es sich gerade vor Installation
eines aktuellen Patches auch auf die neueste OPlan Version zu gehen. Dieses Vorgehen dürfte Ihnen schon von einem anderen Tool her bekannt sein: OPatch.
Daher geschieht die Installation von OPlan quasi auch "implizit":
Eine wichtiger Schritt vor jeder Installation eines Patches ist der Download des aktuellen OPatch Utilities (Patch 6880880) und das Entpacken des OPatch Werkzeuges in das jeweilige Oracle Home.
OPlan ist automatisch bei OPatch mit enthalten. Ein separater Download und eine separate Installation von OPlan entfallen somit.
Verwendung von OPlan Das OPlan Werkzeug befindet sich im oplan Unterverzeichnis von OPatch. Wie jedes Oracle Utility verfügt auch OPlan über eine eigene Hilfe: $ $ORACLE_HOME/OPatch/oplan/oplan -h usage: oplan [-h] [-v] { generateStepsDer Aufruf von OPlan geschieht einfach als Installationsbentuzer (Oracle) der Oracle Software mit dem entsprechenden Patch. In diesem Fall wurde der aktuelle PSU (Patch # 19954978) nach /u01/app/oracle/patch entpackt und von diesem Verzeichnis aus OPlan mit der Patch-Nummer des PSUs 19954978 aufgerufen: $ cd /u01/app/oracle/patch $ $ORACLE_HOME/OPatch/oplan/oplan generateApplySteps 19954978 Processing request... Review the log messages captured in the following file: /u01/app/grid/cfgtoollogs/oplan/2015-02-16-20-01-02/log.txt Success! Follow the instructions outlined in the following Installation Instructions document and patch your system: Apply Instructions (HTML) : /u01/app/grid/cfgtoollogs/oplan/2015-02-16-20-01-02/ApplyInstructions.html Apply Instructions (TEXT) : /u01/app/grid/cfgtoollogs/oplan/2015-02-16-20-01-02/ApplyInstructions.txtEs wird eine Text und HTML Datei erzeugt, die die einzelnen Schritte auflistet, um den Patch einzuspielen. Genauso ist es aber auch möglich die einzelnen Schritte für einen Rollback zu erzeugen. $ $ORACLE_HOME/OPatch/oplan/oplan generateRollbackSteps 19954978Das Ergebnis dieser Ausgaben listet neben dem Überblick über das System, die vorhandenen Patch Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen: ![]() ![]() Am Besten schauen Sie sich das Ergebnis von meinem System direkt an, damit Sie eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie das Ergebnis von OPlan z.B. für einen PSU aussieht: Patch Apply Anleitung Patch Rollback Anleitung OPlan Konfigurationsvergleich
Existieren Test Systeme, bei denen der Patch dann mit Hilfe von OPlan erfolgreich ausgeführt wurde
und möchte man nun wissen, ob auch die Produktivsysteme in derselben Art und Weise gepatched werden können,
so bietet OPlan noch die Möglichkeit eines Konfigurationsvergleiches.
$ $ORACLE_HOME/OPatch/oplan/oplan saveConfigurationSnapshot system.xmlMit Hilfe dieser XML Datei kann dann das Test System mit den Produktivsystemen verglichen werden, um sich zu vergewissern, dass die OPlan Empfehlungen dieselben sein werden und das Verhalten während des Patchens auch mit den Erfahrungen im Testsystem übereinstimmt. $ $ORACLE_HOME/OPatch/oplan/oplan configurationCompare system.xml Fazit
Im Moment steht OPlan erst einmal Systemen mit Grid Infrastruktur zur Verfügung, da insbesondere hier Abhängigkeiten zwischen Datenbank Homes
und der Grid Infrastruktur existieren. Ausserdem gibt es gerade bei RAC Systemen mehrere Optionen einen Patch einzuspielen - z.B. mit oder ohne Downtime.
Es fehlen noch Sonderfälle für Standby Datenbanken (Standby First Patching), aber diese Sonderfälle kann der Datenbankadministrator leicht berücksichtigen,
da hier lediglich ein Patch Schritt ausgelassen werden muss. Patchen mit OPlan ist trotzdem erheblich einfacher, als alle Schritte aus dem README zu erarbeiten.
Nützliche Links und Referenzen
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